Pasto
Von San Agustin fuhren wir wieder über die Berge in Richtung Popayan. Die Strasse war auf rund 50km unbefestigt, jedoch gut befahrbar.
Von Popayan führte uns die Strasse durch schöne Landschaften nach Chachagüi, ein kleines Dorf vor Pasto.
Motorschaden
Als wir kurz vor Chachagüi eine Mittagspause einlegen wollten, hörten wir beim Aussteigen ein Pfeifen. Das Pfeifen kam vom kochenden Kühlwasser. Vorbildlich starten wir den Motor wieder und drehten die Heizung voll auf, um den Motor abzukühlen. Auch nach zehn Minuten war das Kühlwasser noch nicht kühler. Um etwas Druck vom System abzulassen, öffnete Beni den Deckel des Kühler etwas. Leider etwas zu fest... und das ganze Kühlwasser sprühte in den Innenraum. Zum Glück hat sich niemand verbrannt!
Nachdem wir das Fahrzeug komplett gereinigt hatten, machten wir uns auf zum Mittagessen, um den Motor abkühlen zu lassen.
Nach dem Mittag füllten wir Kühlwasser auf und fuhren weiter. Der Motor heizte schnell auf und wir entschieden uns zurück zur nächsten Tankstelle zu fahren. Dort liessen wir den Motor abkühlen, um ihn danach wieder mit Wasser aufzufüllen.
Als wir dann losfuhren kam nur noch weisser Rauch aus dem Auspuff und wir hatten kaum mehr Power. Sah fast aus wie das Papa mobil...
So fuhren wir zur nächsten Werkstatt, welche rund 10km entfernt war. Die Leute in den Dörfern hatten nicht gerade Freude an unserem weissen Rauch. Machen konnten wir in diesem Moment jedoch nichts.
In der Werkstatt wurde uns dann eine kaputte Zylinderkopfdichtung prognostiziert. Da es jedoch samstagnachmittag war, konnten sie nichts mehr machen.
Wir fanden zum Glück gleich um das Eck einen Platz zum übernachten.
Am Montag fuhren wir in die Werkstatt um den Fehler zu analysieren.
So mussten sie in der Werkstatt den Motor zerlegen um den Zylinderkopf auszubauen. Als der Zylinderkopf draussen war, war klar, die Dichtung ist hinüber und der Zylinderkopf hat Risse. Zylinderkopfdichtung hatten wir zum Glück noch eine als Ersatz mit dabei.
In den nächsten Wochen versuchten wir einen neuen Zylinderkopf zu kriegen, was sehr schwierig war. Der alte konnte in Pasto nicht repariert werden.
So begannen wir zu prüfen, ob wir einen neuen (überholten) Motor einbauen könnten. Nach langem suchen hatten wir einen gefunden, nach dem Ausmessen mussten wir jedoch feststellen, dass er nicht reinpasst.
Also bestellten wir uns über einen Händler einen überholten Zylinderkopf in Bogota.
Visa laufen ab
Während dem wir eine Lösung für unseren Motor suchen, lief unser dreimonatiges Visa ab.
Da wir nicht an die Grenze fahren wollten, stellten wir den Antrag der Verlängerung online. Die Bestätigung der Verlängerung kam jedoch bis zum letzten Tag nicht an. Vermutlich weil es über Feiertage und Wochenende war. So fuhren wir am letzten Tag des Visa nach Pasto um mit der Migracion zu prüfen, was das Problem war. Diese hatten in diesem Moment kein System und wir sollten in einer Stunde wiederkommen.
In der Zwischenzeit fuhren wir zu der Zollbehörde in Pasto, welche uns mitteilte, dass sie das Fahrzeug nicht verlängern können und wir nach Ipiales bei der Grenze fahren müssen.
Wieder zurück bei der Migracion, sagte die Dame zu uns, sie kann es verlängern, aber viel einfacher sei es kurz über die Grenze zu gehen und direkt wieder zurück zu kommen.
So entschieden wir uns nach Ipiales zu fahren. Bei der Zollbehörde sagten sie uns, um das Fahrzeug zu verlängern, müssten wir zuerst unseren Pass verlängern.
So fuhren wir die 3km zu der Grenze. Es war bereits 14:00 und die Zollbehörde schliesst um 16:00.
Wir hatten also knapp 2h um den Grenzübertritt zu machen. Hätte reichen können, wäre die Grenze nicht so voll gewesen. Beim anstehen in der Kolone ging Beni zu der Zollbehörde an der Grenze um zu fragen, was wir machen müssen. Die Dame sagte uns, wir müssen vor 16:00 wieder zurück sein, nur so kann das Fahrzeug verlängert werden. Ansonsten müssen wir mit einer Buse von 300$ pro Fahrzeug rechnen. Um 21:00 waren wir wieder zurück in Kolumbien und hatten unsere Pässe verlängert. Die Fahrzeuge konnten wir jedoch nicht mehr verlängern.
Um uns nichts vorwerfen zu lassen, fuhren wir am nächsten Tag gleich wieder zur Zollbehörde (4h Busfahrt) in Ipiales. Der nette Herr teilte uns mit, wir hätten am Tag zuvor bis um Mitternacht Zeit gehabt um unsere Fahrzeuge an der Grenze zu verlängern und dass es jetzt nicht mehr ohne Buse geht. Nun wurden wir natürlich etwas wütend, da wir am Tag zuvor mehrmals gefragt hatten. Nach vielem Jammern und langem hin und her wurden uns die Visas der Fahrzeuge nach ca. 7h dann doch ohne Buse verlängert. Nochmals Glück gehabt!
Motorschaden zum zweiten
Als wir an der Grenze waren, rief uns der Händler des Zylinderkopfes an und teilte uns mit, dass die Ventile nicht unter die Garantie fallen und wir die zusätzlich zahlen müssen. Dies wollten wir natürlich nicht und wussten nicht was wir machen sollten.
Am Tag als wir die Visas verlängerten sprachen wir über das Thema mit unserem Taxifahrer. Dieser sagte: ich kenne da wenn, welcher evtl. einen Zylinderkopf organisieren kann. Also fuhren wir zu dem Mechaniker.
Dieser fragte uns, weshalb wir einen neuen wollen, wenn er den alten reparieren kann. Er hat eine Technik von Deutschen und Spaniern gelernt, um die Zylinderköpfe zu „nähen“. Wir waren natürlich skeptisch. Nachdem wir einige Arbeiten von ihm angeschaut hatten und er die Bilder unseres Zylinderkopfes gesehen hatte, entschieden wir uns den Zylinderkopf zu reparieren.
Am nächsten Morgen bauten wir den Zylinderkopf wieder aus und sendeten ihn mit Taxi und Busen nach Ipiales.
Nach drei Tagen war der Zylinderkopf wieder repariert und wir gingen ihn abholen. Sieht nach einer guten Arbeit aus.
Wieder zurück bauten wir den Zylinderkopf wieder ein und er funktioniert wunderbar. Wie sich das ganze über längere Zeit hält, werden wir herausfinden.
Nach drei Wochen war das Problem gelöst.